Propos d’Europe V – Réminiscences

Die neue Ausstellung der Serie Propos d’Europe präsentiert sechs Künstler aus dem englischen, dem französischen, dem rumänischen und dem serbischen Kulturkreis. Die zwischen den ausgestellten Werken bestehende Verbindung ist das Konzept der Reminiszenz. Reminiszenz lässt sich ganz einfach als die durch eine Sache hervorgerufene Erinnerung definieren. Ausgehend von einer spürbaren Erfahrung haben wir den Eindruck, eine Idee wiederzuerkennen, die uns schon immer vertraut war. Ihre Kenntnis ist laut der von Platon im Menon entwickelten Theorie die Wiedererkennung dessen, was wir bereits vorher wussten. Die die Ausstellung bildenden Arbeiten lassen sich auf ihre Art dieser Reminiszenz zuordnen, indem sie eine starke Beziehung zwischen dem Werk und einer sich dem Betrachter aufdrängenden Transzendenz bilden.
 

Jeder Künstler präsentiert dem Betrachter eine Materialität und lässt ihn eine Idee erkennen, die er den Eindruck hat, schon immer gekannt zu haben aber die sich ihm bislang noch nie direkt eröffnet hatte.
 

Diesen künstlerischen Ansatz auf die Bildung Europas zu übertragen kann ehrgeizig oder gar seltsam erscheinen. Und doch. England, Frankreich, Rumänien, Serbien: Vier Länder mit einer jeweils besonderen Geschichte bestehend aus Friedenszeiten und besonders schmerzhaften Perioden, vier Länder mit einer ganz spezifischen und bewegten europäischen Aktualität, vier Völker mit ihren Hoffnungen, vier Bruchstücke der Realität eines noch zu bildenden Europas. Sich an das europäische Projekt erinnern, versuchen Europa in seiner Identität und seiner ausgehend von den Stückwerken, die es heute darstellt, zu bildenden Einheit zu sehen. Die Hippocrène-Stiftung lädt Sie ein, die Ausstellung Propos d’Europe V aus diesem Blickwinkel zu betrachten.